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Allmacht
Forschen Fragen
Du trägst Antwort
Fliehen Fürchten
Du stehst Mut!
Stank und Unrat
Du breitst Reine
Falsch und Tücke
Du lachst Recht!
Wahn Verzweiflung
Du schmiegst Selig
Tod und Elend
Du wärmst Reich!
Hoch und Abgrund
Du bogst Wege
Hölle Teufel
Du siegst Gott!
August Stramm
(1874-1915)
Allmacht
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The Gardener
At evening, I have seen him wander in
And out hetween the hedges ;
On the moss he treads, where shadows spin
A misty web. He skirts the edges
Indistinct of heliotrope and jessamine.
I wonder what he does, studious
And furtive in the gloom.
Is he covering the tremulous
Young plants that have no spreading bloom
When night is cool, to keep them joung and
luminous?
Or is he mutely speculating there
Upon the flowers themselves ;
His love observing them through the veiled air
As plain as when he weeds and delves
At noon, but with more secret and more wistful
care?
I call the garden mine. This votary
Who loves it makes it his ;
A poet owns his legend. If I were
To ask the garden whose it is.
It would reply : “My master is this gardener.”
Cromwell, Gladys
[1885-1919]
The Gardener
(Poem)
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Der Marsch
Rum und Trum
Rum und Trum
“Potz Kerle! hebt die Beine!”
Rum und Trum
Rum und Trum
“Verfluchte Sonne!” … Schweine!
Flüt und Tü
Flüt und Tü
“Der Brand! … die heiße Kehle!”
Flüt und Tü
Flüt und Tü
“Wie lang noch das Gequäle?!”
Träterä
Träterä
“Ei schaut! bläht dort das Röckchen!”
Träterä
Träterä
“Verteufelt steht das Böckchen!”
Rum und Trum
Rumlidibum
“Wie blinkt das Dörfchen heiter!”
Flüt und Tü
Träterä
Und “weiter! weiter! weiter!”
August Stramm
(1874-1915)
Der Marsch
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Leisure
When I have nothing else to do,
When I am free, the hour kind,
I like to lift reflections from
The pool of my mind.
I’m thirsty, and I like to drink
A wisdom cool and clear ;
Standing precautionary, shy,
As lion or as deer.
Cromwell, Gladys
[1885-1919]
Leisure
(Poem)
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Abend
Zähnen
Plantschet streif das Blut des Himmels
Denken schicksalt
Tode zattern und verklatschen
Sterne dünsten
Scheine schwimmen
Wolken greifen fetz das Haar
Und
Weinen
Mein
Zergehn
Dir
In
Den
Schoß.
August Stramm
(1874-1915)
Abend
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Als der blaue Reiter war gefallen …
Griffen unsere Hände sich wie Ringe;-
Küßten uns wie Brüder auf den Mund.
Harfen wurden unsere Augen,
Als sie weinten: Himmlisches Konzert.
Nun sind unsere Herzen Waisenengel.
Seine tiefgekränkte Gottheit
Ist erloschen in dem Bilde: Tierschicksale.
Else Lasker-Schüler
(1869 – 1945)
Als der blaue Reiter war gefallen . . .
(Nachruf von Else Lasker-Schüler an den 1916
im 1.Weltkrieg gefallenen Franz Marc)
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Wiedersehen
Dein Schreiten bebt
In Schauen stirbt der Blick
Der Wind
Spielt
Blasse Bänder.
Du
Wendest
Fort!
Den Raum umwirbt die Zeit!
August Stramm
(1874-1915)
Wiedersehen
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Love
Hush, hush, O wind!
Between the leaves jou creep.
You grope like something blind.
The tree tops as they sleep,
The standing spears of grass,
You’ll touch them when you pass.
Still, still, O love!
My need awaits your dower,
My foolish heart your power;
Though sorrow dawn anew
I may not strive with you.
Cromwell, Gladys
[1885-1919]
Love
(Poem)
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Abendgang
Durch schmiege Nacht
Schweigt unser Schritt dahin
Die Hände bangen blaß um krampfes Grauen
Der Schein sticht scharf in Schatten unser Haupt
In Schatten
Uns!
Hoch flimmt der Stern
Die Pappel hängt herauf
Und
Hebt die Erde nach
Die schlafe Erde armt den nackten Himmel
Du schaust und schauerst
Deine Lippen dünsten
Der Himmel küßt
Und
Uns gebärt der Kuß!
August Stramm
(1874-1915)
Abendgang
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The Poet’s Thrift
My landscape only need comprise low hills,
For these are eminent and limitless
To me. They mean more than my dreams express;
They mean more than my word or deed fulfils.
The slender trees, the tuneless whip-poor-wills,
Impart quite ample themes to loneliness.
I find enough in scant elusiveness
Of springs and little brooks. My spirit thrills
To beauty, unprepared for the sublime.
I wonder, though, when I shall be completed
Even to transcribe these hills? Sometime
This landscape in few lines will show to me
The subtle mysteries I have entreated,
In the simple realm of poetry.
Gladys Cromwell
(1885-1919)
The Poet’s Thrift
From: Songs of the Dust, 1915
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Die junge Magd
1
Oft am Brunnen, wenn es dämmert,
Sieht man sie verzaubert stehen
Wasser schöpfen, wenn es dämmert.
Eimer auf und niedergehen.
In den Buchen Dohlen flattern
Und sie gleichet einem Schatten.
Ihre gelben Haare flattern
Und im Hofe schrein die Ratten.
Und umschmeichelt von Verfalle
Senkt sie die entzundenen Lider.
Dürres Gras neigt im Verfalle
Sich zu ihren Füßen nieder.
2
Stille schafft sie in der Kammer
Und der Hof liegt längst verödet.
Im Hollunder vor der Kammer
Kläglich eine Amsel flötet.
Silbern schaut ihr Bild im Spiegel
Fremd sie an im Zwielichtscheine
Und verdämmert fahl im Spiegel
Und ihr graut vor seiner Reine.
Traumhaft singt ein Knecht im Dunkel
Und sie starrt von Schmerz geschüttelt.
Röte träufelt durch das Dunkel.
Jäh am Tor der Südwind rüttelt.
3
Nächtens übern kahlen Anger
Gaukelt sie in Fieberträumen.
Mürrisch greint der Wind im Anger
Und der Mond lauscht aus den Bäumen.
Balde rings die Sterne bleichen
Und ermattet von Beschwerde
Wächsern ihre Wangen bleichen.
Fäulnis wittert aus der Erde.
Traurig rauscht das Rohr im Tümpel
Und sie friert in sich gekauert.
Fern ein Hahn kräht. Übern Tümpel
Hart und grau der Morgen schauert.
4
In der Schmiede dröhnt der Hammer
Und sie huscht am Tor vorüber.
Glührot schwingt der Knecht den Hammer
Und sie schaut wie tot hinüber.
Wie im Traum trifft sie ein Lachen;
Und sie taumelt in die Schmiede,
Scheu geduckt vor seinem Lachen,
Wie der Hammer hart und rüde.
Hell versprühn im Raum die Funken
Und mit hilfloser Geberde
Hascht sie nach den wilden Funken
Und sie stürzt betäubt zur Erde.
5
Schmächtig hingestreckt im Bette
Wacht sie auf voll süßem Bangen
Und sie sieht ihr schmutzig Bette
Ganz von goldnem Licht verhangen.
Die Reseden dort am Fenster
Und den bläulich hellen Himmel.
Manchmal trägt der Wind ans Fenster
Einer Glocke zag Gebimmel.
Schatten gleiten übers Kissen,
Langsam schlägt die Mittagsstunde
Und sie atmet schwer im Kissen
Und ihr Mund gleicht einer Wunde.
6
Abends schweben blutige Linnen,
Wolken über stummen Wäldern,
Die gehüllt in schwarze Linnen,
Spatzen lärmen auf den Feldern.
Und sie liegt ganz weiß im Dunkel.
Unterm Dach verhaucht ein Girren.
Wie ein Aas in Busch und Dunkel
Fliegen ihren Mund umschwirren.
Traumhaft klingt im braunen Weiler
Nach ein Klang von Tanz und Geigen,
Schwebt ihr Antlitz durch den Weiler,
Weht ihr Haar in kahlen Zweigen.
Georg Trakl
(1887 – 1914)
Die junge Magd
Der Brenner, 3. Jg. (1913)
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April Evening, 1916
O sweet blue eve that seems so loath to die,
Trailing the sunset glory into night,
Within the soft, cool strangeness of thy light,
My heart doth seem to find its sanctuary.
The day doth verge with all its secret care,
The thrush is lilting vespers on the thorn;
In Nature’s inner heart seems to be born
A sweet serenity; and over there
Within the shadows of the stealing Night,
Beneath the benison of all her stars
Men, stirr’d to passion by relentless Mars,
Laughing at Death, wage an unceasing fight.
The thunder of the guns, the scream of shells
Now seem to rend the placid evening air:
Yet as the night is lit by many a flare
The thrush his love in one wild lyric tells.
O sweet blue eve! Lingering awhile with thee,
Before the earth with thy sweet dews are wet,
My heart all but thy beauty shall forget
And find itself in thy serenity.
John William (Will) Streets
(1886 –1916)
April Evening, 1916
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