Georg Trakl: Nähe des Todes
Nähe des Todes
O der Abend, der in die finsteren Dörfer
der Kindheit geht.
Der Weiher unter den Weiden
Füllt sich mit den verpesteten Seufzern
der Schwermut.
O der Wald, der leise
die braunen Augen senkt,
Da aus des Einsamen knöchernen Händen
Der Purpur seiner verzückten Tage hinsinkt.
O die Nähe des Todes. Laß uns beten.
Jn dieser Nacht lösen auf lauen Kissen
Vergilbt von Weihrauch sich der Liebenden
schmächtige Glieder.
Georg Trakl
(1887 – 1914)
Nähe des Todes
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