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  9. Oscar Wilde: The Garden of Eros
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  11. Guillaume Apollinaire: Poème 1909
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Hans Ehrenbaum-Degele: Gedicht über Nachtwirkungen

 

Gedicht über Nachtwirkungen

Noch nicht Tag! Die fratzenhafte Nacht
hat mich Stück für Stück entzweigerissen.
Wehe Striemen drücken mir die Kissen,
jede Falte hat mich wund gemacht.

Und der Träume quälerische Schwere:
Wollust, Ekel, Schmerzen, Tränen, Mord,
treibt mein Herz auf einem dunklen Meere
wie ein purpurrotes Segel fort.

Bin ein zitternd Geflecht von Nerven,
allem Bösen in die Hand gegeben,
Und die Schatten sind wie Messerschärfen,
die von meinem Zucken trunken leben.

Und ich möchte in das Dunkel schrein.
Aber meine Stimme ist nicht mehr.
Wilder Bilder ewige Wiederkehr,
stumm, gestaltlos, haltlos muss ich sein!

Hans Ehrenbaum-Degele
(1889 – 1915)
Gedicht über Nachtwirkungen

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Behold, the grave of a wicked man by Stephen Crane

 

Behold, the grave of a wicked man

Behold, the grave of a wicked man,
And near it, a stern spirit.
There came a drooping maid with violets,
But the spirit grasped her arm.
“No flowers for him,” he said.
The maid wept:
“Ah, I loved him.”
But the spirit, grim and frowning:
“No flowers for him.”

Now, this is it —
If the spirit was just,
Why did the maid weep?

Stephen Crane
(1871 – 1900)
Behold, the grave of a wicked man

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Évariste de Parny: Les regrets

 

Les regrets

Justine est seule et gémissante,
Et mes yeux avec intérêt
La suivent dans ce lieu secret
Où sa chute fut si touchante.
D’abord son tranquille chagrin
Garde un morne et profond silence :
Mais des pleurs s’échappent enfin,
Et coulent avec abondance
De son visage sur son sein ;
Et ce sein formé par les Grâces,
Dont le voluptueux satin
Du baiser conserve les traces,
Palpite encore pour Valsin.
Dans sa douleur elle contemple
Ce réduit ignoré du jour,
Cette alcôve, qui fut un temple,
Et redit : Voilà donc l’Amour !

Évariste de Parny
(1753-1814)
Les regrets
Poésies fugitives (1787)

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Chaucer by Henry Wadsworth Longfellow

Chaucer

An old man in a lodge within a park;
The chamber walls depicted all around
With portraitures of huntsman, hawk, and hound,
And the hurt deer. He listeneth to the lark,
Whose song comes with the sunshine through the dark
Of painted glass in leaden lattice bound;
He listeneth and he laugheth at the sound,
Then writeth in a book like any clerk.
He is the poet of the dawn, who wrote
The Canterbury Tales, and his old age
Made beautiful with song; and as I read
I hear the crowing cock, I hear the note
Of lark and linnet, and from every page
Rise odors of ploughed field or flowery mead.

Henry Wadsworth Longfellow
(1807–1882)
Chaucer

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Ada Christen: Letzte Lieder

Letzte Lieder

–––––––––––––
Und leise, traumhaft wieder
Die Harfe mir erklang,
Es sind die letzten Lieder,
Die ich hienieden sang.
Es ist von meinem Herzen
Gelöst der letzte Hauch
––––––––––––––
––––––––––––––

Alfred Teniers.

1.

Schwarz und still in meinem Hirn,
Schwarz und still in meiner Stube,
Nur der Pendel meiner Uhr
Hüpfet wie ein munt’rer Bube.
Plötzlich zuckt auf Deinem Bild,
Farblos, wie auf einem Grabe –
Ein verirrter Mondenstrahl,
Mahnt, daß ich noch Thränen habe.

2.

Ist es Friede, ist es Glück,
Was durch meine Träume zieht,
Unsichtbar, wie Blumenduft,
Leise, wie ein Kindeslied?

Kehrt die Jugend mir zurück,
Jene Sehnsucht, die mich mied,
Seit des Lebens kalte Luft
Mich und meine Seele schied?

3.

Durch die dicht verhängten Fenster
Dringt das dumpfe Wagenrollen,
Und verscheucht die Nachtgespenster,
Die im Traum mir nahen wollen.

Aber rauschend durch mein Zimmer
Wogt ein Meer von wirren Tönen,
Und aus all’ dem Schmerzgewimmer
Hör’ ich meine Seele stöhnen!

Hör’ ich meine Seele weinen –
Nicht um dieses Leibes Sterben –
Doch es bangt ihr vor dem kleinen,
Müden, einsamen Verderben.

4.

Über meinem Lager hängt,
Welk, bestaubt und abgestorben,
Ein beflorter Lorbeerkranz
Neben Myrthen, längst verdorben.

Und in meinem Fiebertraum
Schaute ich sie wieder blühen –
Und mich selber jugendfreudig
Unter ihrem Duft erglühen.

Aber ach, das Fieber schwand.
Welk, so wie mein eig’nes Leben,
Schaue ich die Kränze dort
Nur an dünnen Fäden schweben.

5.

Der alte Kampf ist ausgekämpft;
Weit hinter mir liegt jede Qual,
70Es fiel in meines Lebens Frost
Der erste warme Sonnenstrahl.

Weit hinter mir liegt Groll und Leid
Durch milde Thränen aufgethaut.
Mein Auge hat zum ersten Mal
Die Wahrheit und das Glück geschaut.

6.

Leg’ auf mein Haupt, so fieberheiß,
Die kühle weiche Hand,
Mein brennend Antlitz wende leis’
Und sachte hin zur Wand;

Es ist so schwer mein Augenlied
Daß ich’s nicht heben kann,
Und meine Lippe dürr’ und müd’
O schaue mich nicht an! –

Wend’ sachte mein Gesicht zur Wand;
Kann ich Dich auch nicht seh’n,
Fühl’ ich doch Deine weiche Hand
Und Deines Athem’s Weh’n.

7.

Rasch durch das dunkle Zimmer huscht
Mein Vogel, traurig singend,
Er will hinaus in’s Sonnenlicht,
Er zwitschert schüchtern-dringend.

Flieg’ in die kalte fremde Welt,
Flieg’ über Thal und Hügel,
Du kleiner Vogel, hast ja heut’
Noch ungebroch’ne Flügel. –

8.

Es pfeift der Wind sein frostig Lied,
Und eiserstarrte Tropfen
Wirft klirrend an die Scheiben er,
Die Kranken wach zu klopfen.

Die alte Frau an meinem Bett
Nickt müd’, in Schlaf versunken,
Die Kohlen im Kamine sprüh’n
Bei jedem Windstoß Funken.

Aufhorchend knurrt der kleine Hund,
Um ächzend fortzuträumen,
Das Lampenlicht spielt flackernd roth
Mit der Tapete Bäumen.

Der nackten Göttin weißes Bild
Lacht höhnisch auf mich nieder.
Es pfeift der Wind – Gedanken zieh’n. –
Ich find’ den Schlaf nicht wieder.

9.

Leg’ Du mich in den Sarg hinein,
Schließ Du den Deckel zu,
Und hinter meinem Sarg allein,
Geh’ Du – Niemand als Du.
Den ich geliebt, und Leid’s gethan
Warst Du – nur Du allein….
Komm’ nie zu meinem Grabe Mann,
Ich will vergessen sein.

Ada Christen
(1839 – 1901)
Letzte Lieder
1870

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freda kamphuis: ijsbloemen

freda kamphuis

ijsbloemen

 

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Emmy Hennings: Morfin

Morfin

Wir warten auf ein letztes Abenteuer
Was kümmert uns der Sonnenschein?
Hochaufgetürmte Tage stürzen ein
Unruhige Nächte – Gebet im Fegefeuer.

Wir lesen auch nicht mehr die Tagespost
Nur manchmal lächeln wir still in die Kissen,
Weil wir alles wissen, und gerissen
Fliegen wir hin und her im Fieberfrost.

Mögen Menschen eilen und streben
Heut fällt der Regen noch trüber
Wir treiben haltlos durchs Leben
Und schlafen, verwirrt, hinüber…

Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Morfin

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The Curious Thing: Poems by Sandra Lim

 

In this gorgeous third collection, Sandra Lim investigates desire, sexuality, and dream with sinewy intelligence and a startling freshness.

Truthful, sensuous, and intellectually relentless, the poems in The Curious Thing are compelling meditations on love, art making, solitude, female fate, and both the mundane and serious principles of life. Sandra Lim’s poetry displays stinging wit and a tough-minded approach to her own experiences: She speaks with Jean Rhys about beauty, encounters the dark loneliness that can exist inside a relationship, and discovers a coiled anger on a hot summer day.

An extended poem sequence slyly revolves the meanings of finding oneself astray in midlife. A steely strength courses through the volume’s myriad discoveries―Lim’s lucidity and tenderness form a striking complement to her remarkable metaphors and the emotional clamor of her material.

Animated by a sense of reckoning and a piercing inwardness, these anti-sentimental poems nevertheless celebrate the passionate and empathetic subjective life.

Sandra Lim was born in Seoul, South Korea. She is the author of three poetry collections, The Curious Thing, Loveliest Grotesque and The Wilderness, chosen by Louise Glück for the Barnard Women Poets Prize. She has received many honors for her work, including the Levis Reading Prize, an Award in Literature from the American Academy of Arts and Letters, and fellowships from MacDowell and the Getty Foundation. She is a Guggenheim Fellow in poetry and lives in Cambridge, Massachusetts.

Sandra Lim:
The Curious Thing.
Poems
Language: ‎English
Publisher: ‎W. W. Norton & Company
October 10, 2023
80 pages

Paperback
ISBN: 978-1-324-06618-7
Price $16.95

Hardcover
ISBN: 978-0-393-86789-3
Price $26.95

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Among the sheaves (Poem) by Evelyn Forest

Among the sheaves

I
Among the sheaves—the golden sheaves,
An empty heart, I walk forlorn:
How sadly sigh the alder leaves—
I loathe those fields of mellow corn!

II
Among the sheaves—the golden sheaves,
My heart is full, new hopes are born:
My heart is faint—for Hope deceives:
My passion may be met by scorn!

III
Among the sheaves—the golden sheaves,
My Love is won! No more forlorn,
How sweet the whisp’ring alder leaves—
I bless those fields of mellow corn!

Evelyn Forest
(Pen name of Anne Pares)
(  … – …  unknown)
Among the sheaves
Illustration: Frederick Eltze (1836–1870)

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Niels Landstra: Uit de schaduw naar het andere licht, gedichten

Niels Landstra
Uit de schaduw naar het andere licht
gedichten

Verschijnt 30 november 2023

website: https://www.kijkgedichten.nl/

Niels Landstra (1966) is dichter, schrijver, muzikant, zanger, beeldend kunstenaar en theatermaker.

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Grands Corps Malade: nouveau CD “REFLETS”

Au départ, l’idée traversait l’esprit de Grand Corps Malade d’intituler l’album “Portraits” au pluriel.

Il envisageait que chaque chanson représente le portrait d’une personne, d’une chose, ou d’un lieu spécifique. Cependant, au fil du temps, cette notion a évolué, aboutissant finalement au choix du titre “REFLETS”. Ce titre représente pour lui une opportunité d’explorer la réflexion de la société, de capturer l’esprit d’une époque, de saisir les éléments qui nous entourent. Cette approche ouvre la porte à de nombreux…

Liste des titres
No Titre Durée
1. J’ai vu de la lumière 3:31
2. Reflets 2:52
3. Retiens les rêves 3:39
4. Le jour d’après 3:19
5. Autoreflet 4:49
6. Je serai là 3:05
7. Rue La Fayette 3:38
8. C’est aujourd’hui que ça se passe 2:47
9. 2083 3:47
10. La sagesse 3:04
11. Deauville 3:04
12. Paroles et musique 3:57

Reflets est le 8e album studio de Grand Corps Malade sorti le 20 octobre 2023.

Reflets
Album de Grand Corps Malade Sortie
20 octobre 2023
Genre CD, vinyle
Label Anouche Records

Grands Corps Malade
CD “REFLETS”
Prix de vente 15,00€
Main artists: Grand Corps Malade
Genre: Franse chansons

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Martin Opitz: Ach Liebste, lass uns eilen

 

Ach Liebste, lass uns eilen

Ach Liebste, lass uns eilen,
Wir haben Zeit:
Es schadet das Verweilen
Uns beiderseit.

Der edlen Schönheit Gaben
Fliehn Fuß für Fuß,
Dass alles, was wir haben,
Verschwinden muß.

Der Wangen Zier verbleichet
Das Haar wird greis,
Der Äuglein Feuer weichet,
Die Brunst wird Eis.

Das Mündlein von Korallen
Wird ungestalt,
Die Händ als Schnee verfallen,
Und du wirst alt.

Drum lass uns jetzt geniessen
Der Jugend Frucht,
Eh denn wir folgen müssen
Der Jahre Flucht.

Wo du dich selber liebest,
So liebe mich,
Gib mir, dass, wann du gibest
Verlier auch ich.

Martin Opitz
(1597 – 1639)
Ach Liebste, lass uns eilen

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