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Stedelijk Museum Schiedam presenteert dit najaar Adya en Otto. Pioniers binnen de avant-garde, een tentoonstelling over het bijzondere leven en werk van het kunstenaarsechtpaar Otto van Rees (1884-1957) en Adya van Rees-Dutilh (1876-1959).
Ze zijn in hun vroege jaren, als pril gezin, omringd door bekende kunstenaars als Arp, Mondriaan en Picasso. In deze tijd leveren zij een unieke bijdrage aan beeldbepalende stromingen zoals dada en kubisme en het ontstaan van abstracte kunst. Adya en Otto waren al tijdens hun leven bekend in toonaangevende kringen van kenners en kunstenaars. Toch is hun werk nog relatief onbekend bij het grote publiek.
Als wegbereiders van de 20ste-eeuwse moderne kunst krijgen deze kunstenaars in Stedelijk Museum Schiedam alsnog een eerbetoon. Met ruim zeventig werken uit hun pionierende jaren is voor het eerst sinds bijna vijftig jaar een groot overzicht van Adya en Otto samen in een tentoonstelling te zien. Met speciale aandacht voor Adya, die als vrouwelijke kunstenaar in de door mannen gedomineerde kunstgeschiedenis van de twintigste eeuw niet de waardering heeft gekregen die ze verdient.
Adya Dutilh (1876 – 1959) en Otto van Rees (1884 – 1957) ontmoeten elkaar rond 1902 in Blaricum waar Otto’s vader een landbouwkolonie heeft gesticht. Adya is acht jaar ouder dan Otto en heeft gedegen teken- en schilderlessen gevolgd in Brussel. Otto maakt zijn HBS-opleiding niet af, maar krijgt wel schilderlessen. Op aanraden van kunstenaar Jan Toorop vertrekt Otto in 1904 naar Parijs, al snel gevolgd door Adya. Daar wonen ze, te midden van internationale avant-garde kunstenaars, in het ateliergebouw Bateau-Lavoir in Montmartre en later op diverse adressen in kunstenaarswijk Montparnasse.
Publicatie Otto & Adya. Pioniers binnen de avant-garde: Bij de tentoonstelling verschijnt de publicatie Otto & Adya van Rees. Pioniers binnen de avant-garde, van de auteur Irène Lesparre op initiatief van de Van Rees Stichting in samenwerking met Waanders Uitgevers. Het boek is gericht op de periode waarin het werk van zowel Otto als Adya een dynamische ontwikkeling naar abstractie doormaakt, voortkomend uit cloisonnisme, kubisme en dada. De aandacht die onder andere besteed wordt aan de reacties op hun werk door recensenten, publiek en kunstbroeders schept een duidelijk beeld van hun pionierspositie. Prijs €24,95.
Adya en Otto
Pioniers binnen de avant-garde
Stedelijk Museum Schiedam
28 september 2024 t/m 2 maart 2025
Stedelijk Museum Schiedam
Hoogstraat 112
3111 HL Schiedam
+31 (0)10 246 3666
info@stedelijkmuseumschiedam.nl
www.stedelijkmuseumschiedam.nl
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Aubade chantée à Laetare l’an passé
C’est le printemps viens-t’en Pâquette
Te promener au bois joli
Les poules dans la cour caquètent
L’aube au ciel fait de roses plis
L’amour chemine à ta conquête
Mars et Vénus sont revenus
Ils s’embrassent à bouches folles
Devant des sites ingénus
Où sous les roses qui feuillolent
De beaux dieux roses dansent nus
Viens ma tendresse est la régente
De la floraison qui paraît
La nature est belle et touchante
Pan sifflote dans la forêt
Les grenouilles humides chantent
Guillaume Apollinaire
(1880 – 1918)
Poéme: Aubade chantée à Laetare l’an passé
Recueil: Alcools (1913)
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Annie
Sur la côte du Texas
Entre Mobile et Galveston il y a
Un grand jardin tout plein de roses
Il contient aussi une villa
Qui est une grande rose
Une femme se promène souvent
Dans le jardin toute seule
Et quand je passe sur la route bordée de tilleuls
Nous nous regardons
Comme cette femme est mennonite
Ses rosiers et ses vêtements n’ont pas de boutons
Il en manque deux à mon veston
La dame et moi suivons presque le même rite
Guillaume Apollinaire
(1880 – 1918)
Poéme: Annie
Recueil: Alcools (1913)
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Ein Traum
Wir liegen in einem tiefem See
Und wissen nichts von Leid und Weh.
Wir halten uns umfangen
Und Wasserrosen rings um uns her.
Wir streben und wünschen und wollen nichts mehr.
Wir haben kein Verlangen.
Geliebter, etwas fehlt mir doch,
Einen Wunsch, den hab ich noch:
Die Sehnsucht nach der Sehnsucht.
Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Ein Traum
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Auf einem Berg aus Zuckerkant
Auf einem Berg aus Zuckerkant,
unter einem blühenden Machandelbaum,
blinkt mein Pfefferkuchenhäuschen.
Seine Fensterchen sind aus Goldpapier,
aus seinem Schornstein raucht Watte.
Im grünen Himmel, über mir,
rauscht die Weihnachtstanne.
In meinem See aus Staniol
spiegeln sich alle ihre Engel, alle ihre Lichter!
Die kleinen Kinder stehn rum
und staunen mich an.
Ich bin der Zwerg Turlitipu.
Mein dicker Bauch ist aus Traganth,
meine Beinchen Streichhölzer,
meine listigen Äugelchen
Korinthen.
Arno Holz
(1863 – 1929)
Auf einem Berg aus Zuckerkant
(aus: “Phantasus”)
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Gedicht über Nachtwirkungen
Noch nicht Tag! Die fratzenhafte Nacht
hat mich Stück für Stück entzweigerissen.
Wehe Striemen drücken mir die Kissen,
jede Falte hat mich wund gemacht.
Und der Träume quälerische Schwere:
Wollust, Ekel, Schmerzen, Tränen, Mord,
treibt mein Herz auf einem dunklen Meere
wie ein purpurrotes Segel fort.
Bin ein zitternd Geflecht von Nerven,
allem Bösen in die Hand gegeben,
Und die Schatten sind wie Messerschärfen,
die von meinem Zucken trunken leben.
Und ich möchte in das Dunkel schrein.
Aber meine Stimme ist nicht mehr.
Wilder Bilder ewige Wiederkehr,
stumm, gestaltlos, haltlos muss ich sein!
Hans Ehrenbaum-Degele
(1889 – 1915)
Gedicht über Nachtwirkungen
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Morfin
Wir warten auf ein letztes Abenteuer
Was kümmert uns der Sonnenschein?
Hochaufgetürmte Tage stürzen ein
Unruhige Nächte – Gebet im Fegefeuer.
Wir lesen auch nicht mehr die Tagespost
Nur manchmal lächeln wir still in die Kissen,
Weil wir alles wissen, und gerissen
Fliegen wir hin und her im Fieberfrost.
Mögen Menschen eilen und streben
Heut fällt der Regen noch trüber
Wir treiben haltlos durchs Leben
Und schlafen, verwirrt, hinüber…
Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Morfin
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Im Krankenhause
Alle Herbste gehn an mir vorüber.
Krank lieg ich im weißen Zimmer,
Tanzen möchte ich wohl lieber.
An die Geigen denk ich immer.
Und es flimmern tausend Lichter.
O, wie bin ich heute schön!
Bunt geschminkte Angesichter
Schnell im Tanz vorüberwehn.
O, die vielen welken Rosen,
Die ich nachts nach Haus getragen,
Die zerdrückt vom vielen Kosen
Morgens auf dem Tische lagen.
An die Mädchen denk ich wieder,
Die wie ich die Liebe machen.
Wenn wir sangen Heimatlieder,
Unter Weinen, unter Lachen.
Und jetzt lieg ich ganz verlassen
In dem stillen weißen Raum.
O, ihr Schwestern von den Gassen,
Kommt zu mir des Nachts im Traum!
Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Im Krankenhause
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Der Dichter
Es neigte sich die Schar der jungen Knechte
Dem wirren Haar und dem zerschlißnen Rock.
Die Straße weiter taperte die Rechte,
Die Linke hielt sich krampfig fest am Stock.
Scham schlug ihm rot empor: er war betrunken
Und rang mit seinem Weg; und jäh erblaßt
War er im Rinnstein stolpernd hingesunken
Und raffte sich empor in wirrer Hast.
Da kam’s, daß er den Blick nach innen schlug,
Wo er, buntwechselnd wie Geleucht der Meere,
Wuchernder Blumen Fülle in sich trug.
Und atemraubend gab der süße, schwere
Duft seinem Sinn, der wie ein großer Falter
In ihre tiefen Rätselkelche sank,
Seltsamen Traum und schuf ihn zum Gestalter,
Der Lust und Qual in seine Lieder zwang.
So ging er, in sein Fühlen tief versunken,
Betäubt von Fiebern, Künder schwüler Nächte.
Man wich ihm schonend aus: er war betrunken.
Es neigte sich die Schar der jungen Knechte.
Hans Ehrenbaum-Degele
(1889 – 1915)
Der Dichter
Aus: Versensporn
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Tänzerin
Dir ist als ob ich schon gezeichnet wäre
Und auf der Totenliste stünde.
Es hält mich ab von mancher Sünde.
Wie langsam ich am Leben zehre.
Und ängstlich sind oft meine Schritte,
Mein Herz hat einen kranken Schlag
Und schwächer wird’s mit jedem Tag.
Ein Todesengel steht in meines Zimmers Mitte.
Doch tanz ich bis zur Atemnot.
Bald werde ich im Grabe liegen
Und niemand wird sich an mich schmiegen.
Ach, küssen will ich bis zum Tod.
Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Tänzerin
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Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zeigt ab 2.9.2023 in einer umfassenden Ausstellung die Werke des Künstlers Chaïm Soutine (1893 – 1943, geb. in Smilovit- chi, gest. in Paris).
Dessen expressive Gemälde reflektieren sein Leben als jüdischer Emigrant und sind zugleich Zeugnisse einer Existenz am Rand der Gesellschaft. Die Ausstellung im K20 konzentriert sich mit rund 60 Gemälden bewusst auf die frühen Meisterwerke des Künstlers und legt ihren Fokus auf die Serien, die zwischen 1918 und 1928 entstanden sind. Die Ausstellung widmet sich auch der Entwurzelung des Menschen infolge von Flucht und Migration, die damals wie heute eine zutiefst prägende Erfahrung ist.
Die Gemälde Soutines sind Farbexplosionen und trotz aller widrigen Umstände Liebeserklärungen an das Leben und an die Menschen, die wie er auf der untersten Stufe der Gesellschaft stehen. Pagen, Zimmermädchen, Köche, Messdiener und Chorknaben sind seine Modelle. Mit ihnen, wie mit den Gemälden von wankenden Landschaften und geschlachteten Tieren schafft er prägnante Bilder für eine ganze Epoche. Einer Generation, die durch Krieg, soziale Missstände und den unerbittlichen Widerstreit religiöser und politischer Weltanschauungen gezeichnet ist. Die Menschen und Motive berühren zutiefst, weil ihre Verletzlichkeit den Existenzängsten unserer Zeit Ausdruck verleiht.
War Soutine durch sein Einzelgängertum zu Lebzeiten ein Spezialfall der Moderne, so wurde er nach seinem Tod gleichermaßen zum Urvater des Abstrakten Expressionismus und der Neuen Figuration erhoben. Nachfolgende Maler*innengenerationen verehrten ihn und beriefen sich auf ihn als Vorbild und Inspiration. Dazu gehörten Willem de Kooning, Jackson Pollock, Jean Dubuffet und vor allem Francis Bacon. Später kamen Georg Baselitz, Marlene Dumas, Anish Kapoor und andere dazu.
Katalog
Chaïm Soutine. Gegen den Strom
Herausgegeben von:
Susanne Gaensheimer und Susanne Meyer-Büser, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Texte von Claire Bernardi, Marta Dziewańska, Catherine Frèrejean, Sophie Krebs,
Susanne Meyer-Büser, Pascale Samuel
Hatje Cantz, Berlin
Deutsche Ausgabe
176 Seiten, Hardcover
Preis: 32 Euro
Chaïm Soutine. Gegen den Strom
K20 vom 2. September bis 14. Januar 2024
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Website: https://www.kunstsammlung.de/de/soutine
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Nach dem Cabaret
Ich gehe morgens früh nach Haus.
Die Uhr schlägt fünf, es wird schon hell,
Doch brennt das Licht noch im Hotel.
Das Cabaret ist endlich aus.
In einer Ecke Kinder kauern,
Zum Markte fahren schon die Bauern,
Zur Kirche geht man still und alt.
Vom Turme läuten ernst die Glocken,
Und eine Dirne mit wilden Locken
Irrt noch umher, übernächtig und kalt.
Lieb mich von allen Sünden rein.
Sieh, ich hab manche Nacht gewacht.
Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Nach dem Cabaret
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