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EXPRESSIONISM, DADA & DE STIJL, SURREALISM

· Arno Holz: Auf einem Berg aus Zuckerkant · Hans Ehrenbaum-Degele: Gedicht über Nachtwirkungen · Emmy Hennings: Morfin · Emmy Hennings: Im Krankenhause · Hans Ehrenbaum-Degele: Der Dichter · Emmy Hennings: Tänzerin · Umfangreiche Ausstellung zur Malerei Chaïm Soutines im Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen – K20 · Emmy Hennings: Nach dem Cabaret · Emerald Wounds: Selected Poems by Joyce Mansour · Alfred Jarry: L’Homme à la hache. D’après et pour P. Gauguin · Simultaneities and Lyric Chemisms by Ardengo Soffici · Hans Ehrenbaum-Degele: Schwermütig kam die Nacht . .

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Arno Holz: Auf einem Berg aus Zuckerkant

Auf einem Berg aus Zuckerkant

Auf einem Berg aus Zuckerkant,
unter einem blühenden Machandelbaum,
blinkt mein Pfefferkuchenhäuschen.

Seine Fensterchen sind aus Goldpapier,
aus seinem Schornstein raucht Watte.

Im grünen Himmel, über mir,
rauscht die Weihnachtstanne.

In meinem See aus Staniol
spiegeln sich alle ihre Engel, alle ihre Lichter!

Die kleinen Kinder stehn rum
und staunen mich an.

Ich bin der Zwerg Turlitipu.

Mein dicker Bauch ist aus Traganth,
meine Beinchen Streichhölzer,
meine listigen Äugelchen
Korinthen.

Arno Holz

(1863 – 1929)
Auf einem Berg aus Zuckerkant
(aus: “Phantasus”)

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Hans Ehrenbaum-Degele: Gedicht über Nachtwirkungen

 

Gedicht über Nachtwirkungen

Noch nicht Tag! Die fratzenhafte Nacht
hat mich Stück für Stück entzweigerissen.
Wehe Striemen drücken mir die Kissen,
jede Falte hat mich wund gemacht.

Und der Träume quälerische Schwere:
Wollust, Ekel, Schmerzen, Tränen, Mord,
treibt mein Herz auf einem dunklen Meere
wie ein purpurrotes Segel fort.

Bin ein zitternd Geflecht von Nerven,
allem Bösen in die Hand gegeben,
Und die Schatten sind wie Messerschärfen,
die von meinem Zucken trunken leben.

Und ich möchte in das Dunkel schrein.
Aber meine Stimme ist nicht mehr.
Wilder Bilder ewige Wiederkehr,
stumm, gestaltlos, haltlos muss ich sein!

Hans Ehrenbaum-Degele
(1889 – 1915)
Gedicht über Nachtwirkungen

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Emmy Hennings: Morfin

Morfin

Wir warten auf ein letztes Abenteuer
Was kümmert uns der Sonnenschein?
Hochaufgetürmte Tage stürzen ein
Unruhige Nächte – Gebet im Fegefeuer.

Wir lesen auch nicht mehr die Tagespost
Nur manchmal lächeln wir still in die Kissen,
Weil wir alles wissen, und gerissen
Fliegen wir hin und her im Fieberfrost.

Mögen Menschen eilen und streben
Heut fällt der Regen noch trüber
Wir treiben haltlos durchs Leben
Und schlafen, verwirrt, hinüber…

Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Morfin

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Emmy Hennings: Im Krankenhause

Im Krankenhause

Alle Herbste gehn an mir vorüber.
Krank lieg ich im weißen Zimmer,
Tanzen möchte ich wohl lieber.
An die Geigen denk ich immer.
Und es flimmern tausend Lichter.
O, wie bin ich heute schön!
Bunt geschminkte Angesichter
Schnell im Tanz vorüberwehn.
O, die vielen welken Rosen,
Die ich nachts nach Haus getragen,
Die zerdrückt vom vielen Kosen
Morgens auf dem Tische lagen.
An die Mädchen denk ich wieder,
Die wie ich die Liebe machen.
Wenn wir sangen Heimatlieder,
Unter Weinen, unter Lachen.
Und jetzt lieg ich ganz verlassen
In dem stillen weißen Raum.
O, ihr Schwestern von den Gassen,
Kommt zu mir des Nachts im Traum!

Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Im Krankenhause

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Hans Ehrenbaum-Degele: Der Dichter

 

Der Dichter

Es neigte sich die Schar der jungen Knechte
Dem wirren Haar und dem zerschlißnen Rock.
Die Straße weiter taperte die Rechte,
Die Linke hielt sich krampfig fest am Stock.

Scham schlug ihm rot empor: er war betrunken
Und rang mit seinem Weg; und jäh erblaßt
War er im Rinnstein stolpernd hingesunken
Und raffte sich empor in wirrer Hast.

Da kam’s, daß er den Blick nach innen schlug,
Wo er, buntwechselnd wie Geleucht der Meere,
Wuchernder Blumen Fülle in sich trug.
Und atemraubend gab der süße, schwere

Duft seinem Sinn, der wie ein großer Falter
In ihre tiefen Rätselkelche sank,
Seltsamen Traum und schuf ihn zum Gestalter,
Der Lust und Qual in seine Lieder zwang.

So ging er, in sein Fühlen tief versunken,
Betäubt von Fiebern, Künder schwüler Nächte.
Man wich ihm schonend aus: er war betrunken.
Es neigte sich die Schar der jungen Knechte.

Hans Ehrenbaum-Degele
(1889 – 1915)
Der Dichter
Aus: Versensporn

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Emmy Hennings: Tänzerin

Tänzerin

Dir ist als ob ich schon gezeichnet wäre
Und auf der Totenliste stünde.
Es hält mich ab von mancher Sünde.
Wie langsam ich am Leben zehre.
Und ängstlich sind oft meine Schritte,
Mein Herz hat einen kranken Schlag
Und schwächer wird’s mit jedem Tag.
Ein Todesengel steht in meines Zimmers Mitte.
Doch tanz ich bis zur Atemnot.
Bald werde ich im Grabe liegen
Und niemand wird sich an mich schmiegen.
Ach, küssen will ich bis zum Tod.

Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Tänzerin

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Umfangreiche Ausstellung zur Malerei Chaïm Soutines im Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen – K20

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zeigt ab 2.9.2023 in einer umfassenden Ausstellung die Werke des Künstlers Chaïm Soutine (1893 – 1943, geb. in Smilovit- chi, gest. in Paris).

Dessen expressive Gemälde reflektieren sein Leben als jüdischer Emigrant und sind zugleich Zeugnisse einer Existenz am Rand der Gesellschaft. Die Ausstellung im K20 konzentriert sich mit rund 60 Gemälden bewusst auf die frühen Meisterwerke des Künstlers und legt ihren Fokus auf die Serien, die zwischen 1918 und 1928 entstanden sind. Die Ausstellung widmet sich auch der Entwurzelung des Menschen infolge von Flucht und Migration, die damals wie heute eine zutiefst prägende Erfahrung ist.

Die Gemälde Soutines sind Farbexplosionen und trotz aller widrigen Umstände Liebeserklärungen an das Leben und an die Menschen, die wie er auf der untersten Stufe der Gesellschaft stehen. Pagen, Zimmermädchen, Köche, Messdiener und Chorknaben sind seine Modelle. Mit ihnen, wie mit den Gemälden von wankenden Landschaften und geschlachteten Tieren schafft er prägnante Bilder für eine ganze Epoche. Einer Generation, die durch Krieg, soziale Missstände und den unerbittlichen Widerstreit religiöser und politischer Weltanschauungen gezeichnet ist. Die Menschen und Motive berühren zutiefst, weil ihre Verletzlichkeit den Existenzängsten unserer Zeit Ausdruck verleiht.

War Soutine durch sein Einzelgängertum zu Lebzeiten ein Spezialfall der Moderne, so wurde er nach seinem Tod gleichermaßen zum Urvater des Abstrakten Expressionismus und der Neuen Figuration erhoben. Nachfolgende Maler*innengenerationen verehrten ihn und beriefen sich auf ihn als Vorbild und Inspiration. Dazu gehörten Willem de Kooning, Jackson Pollock, Jean Dubuffet und vor allem Francis Bacon. Später kamen Georg Baselitz, Marlene Dumas, Anish Kapoor und andere dazu.

Katalog

Chaïm Soutine. Gegen den Strom
Herausgegeben von:
Susanne Gaensheimer und Susanne Meyer-Büser, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Texte von Claire Bernardi, Marta Dziewańska, Catherine Frèrejean, Sophie Krebs,
Susanne Meyer-Büser, Pascale Samuel
Hatje Cantz, Berlin
Deutsche Ausgabe
176 Seiten, Hardcover
Preis: 32 Euro

 

 

Chaïm Soutine. Gegen den Strom
K20 vom 2. September bis 14. Januar 2024
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Website:  https://www.kunstsammlung.de/de/soutine

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Emmy Hennings: Nach dem Cabaret

Nach dem Cabaret

Ich gehe morgens früh nach Haus.
Die Uhr schlägt fünf, es wird schon hell,
Doch brennt das Licht noch im Hotel.
Das Cabaret ist endlich aus.
In einer Ecke Kinder kauern,
Zum Markte fahren schon die Bauern,
Zur Kirche geht man still und alt.
Vom Turme läuten ernst die Glocken,
Und eine Dirne mit wilden Locken
Irrt noch umher, übernächtig und kalt.
Lieb mich von allen Sünden rein.
Sieh, ich hab manche Nacht gewacht.

Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Nach dem Cabaret

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Emerald Wounds: Selected Poems by Joyce Mansour

Joyce Mansour (1928–1986), a Syrian Jewish exile from Egypt, was born in England.

She became a well known female poet, author of 16 books of poetry, as well as a number of important prose and theatre pieces.

Mansour was 25 years old when she published her first book in Paris in 1953.

Her fierce, macabre, erotically charged works caught the eye of André Breton, who welcomed her into his Surrealist group and became her lifelong friend and ally.

Despite her success in surrealist circles, her books received scant attention from the literary establishment, which is hardly surprising since Mansour’s favorite topics happened to be two of society’s greatest fears: death and unfettered female desire.

She lived in Paris, France until her death in 1986 at the age of 58.

Now, over half a century later, Mansour’s time has come. Emerald Wounds collects her most important work, spanning the entire arc of her career, from the gothic, minimalist fragments of her first published work to the serpentine power of her poems of the 1980s.

In fresh new translations, Mansour’s voice surges forth uncensored and raw, communicating the frustrations, anger, and sadness of an intelligent, worldly woman who defies the constraints and oppression of a male-dominated society. Mansour is a poet the world needs today.

“You know very well, Joyce, that you are for me –and very objectively too– the greatest poet of our time. Surrealist poetry, that’s you.” –André Breton

 

“A woman created the sun

Inside her

And her hands were beautiful

The earth plunged beneath her feet

Assailing her with the fertile breath

Of volcanoes “

 

Emerald Wounds: Selected Poems
by Joyce Mansour (Author)
Garrett Caples (Editor)
Emilie Moorhouse (Translator)
Published by City Lights
ISBN: 9780872869011
July 25, 2023
217 pages
Paperback
26,99 euro

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Alfred Jarry: L’Homme à la hache. D’après et pour P. Gauguin

 

L’Homme à la hache
D’après et pour P. Gauguin

A l’horizon, par les brouillards,
Les tintamarres des hasards,
Vagues, nous armons nos démons
Dans l’entre-deux sournois des monts.

Au rivage que nous fermons
Dome un géant sur les limons.
Nous rampons à ses pieds, lézards.
Lui, sur son char tel un César

Ou sur un piédestal de marbre,
Taille une barque en un tronc d’arbre
Pour debout dessus nous poursuivre

Jusqu’à la fin verte des lieues.
Du rivage ses bras de cuivre
Lèvent au ciel la hache bleue.

Alfred Jarry
(1873-1907)
L’Homme à la hache
D’après et pour P. Gauguin
(1894)

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Simultaneities and Lyric Chemisms by Ardengo Soffici

A vital reconstruction of Italian Futurist poet Ardengo Soffici’s visual poetics, presented for the first time in English in Olivia E. Sears’s exacting translations. With a foreword by Marjorie Perloff.

With unexpected lyricism, buzzing between the entropic and the erotic, Soffici’s unrelenting poems manifest his milieu’s fascination with the metropolis. Guillaume Apollinaire called it “very important work, rich in fresh beauties.” This facsimile-style edition—with a foreword by Marjorie Perloff, helpful annotations, and an informative afterword by the translator—offers a glimpse into the vibrant early avant-garde, when modernity held tremendous promise.

Ardengo Soffici (1879-1964) was an Italian painter, poet, and art critic associated with Florentine Futurism. Years spent in Parisian artistic circles spurred Soffici to champion an artistic renewal in Italy, introducing French impressionism and cubism and a vibrant magazine culture.

Olivia E. Sears is a translator of Italian poetry and prose, specializing in avant-garde women writers. She founded the Center for the Art of Translation and the journal Two Lines, where she served as editor for twelve years.

Simultaneities and Lyric Chemisms
Ardengo Soffici
Olivia E. Sears (Translator)
Pub Date: 09/15/2022
Publisher: World Poetry Books
Product Number:9781954218055
ISBN978-1-954218-05-5
SKU #: I17G
Binding: Paperback
Pages:120
Poetry.
Translation.
Italian Studies.
Price: 23,99 euro

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Hans Ehrenbaum-Degele: Schwermütig kam die Nacht . .

 

Schwermütig kam die Nacht …

Schwermütig kam die Nacht. Ich bin allein.
Rings wuchern Bücher, Möbel und Tapeten
Im gelben Licht der Lampe fremd und kalt.

Wie weh tun Sehnsucht, Nacht und Einsamsein!
Still möcht ich in dein junges Leben treten
Wie eine Wanderschaft durch einen grünen Wald.

Hans Ehrenbaum-Degele
(1889 – 1915)
Schwermütig kam die Nacht …

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