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Paul Celan, der meistgedeutete deutschsprachige Dichter nach 1945, ist auch der Autor eines eminenten Briefwerks.
Mit dieser Ausgabe wird es nun erstmals als eigenes Werk sichtbar: in 691 Briefen, davon 330 bisher unpubliziert, an 252 Adressaten. Wer sind die Adressaten? Es sind die Mitglieder der Familie, geliebte Frauen, befreundete Autoren, sehr junge und begeisterte Leser, Übersetzerkollegen, französische Philosophen ebenso wie deutsche Germanisten und die Mitarbeiter vieler Verlage. Aus alledem entsteht in chronologischer Folge über vier Jahrzehnte ein Leben aus Briefen.
In ihnen zeigt sich Celan als herausragender Korrespondenzpartner mit einer enormen stilistischen Bandbreite, ausgeprägt in seiner Fähigkeit, auch auf Unbekannte einzugehen. Die Briefe offenbaren eine Vielzahl bisher verborgener biografischer Fakten, ermöglichen eine Präzisierung seiner Poetologie und zeigen ihn zugleich als Menschen in seinem ganz gewöhnlichen Alltag.
Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen von Paul Celan: Am 20. April jährte sich sein Todestag zum fünfzigsten Mal, und am 23. November 2020 wäre einer der wichtigsten deutschsprachigen Dichter nach 1945 einhundert Jahre alt geworden.
Paul Celan wurde als Paul Antschel am 23. November 1920 als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann Celan ein Medizinstudium in Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Paul Celans Eltern deportiert. Im selben Herbst starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten.
Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, wo auch erste Gedichte von Celan erschienen. Im Juli 1948 zog er von Wien aus nach Paris, wo der Dichter bis zu seinem Tod lebte. Dort lernte Celan 1951 die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. Ihr gemeinsamer Sohn Eric kam 1955 zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben. (Suhrkamp Verlag)
“Dieses aus- und eindrucksvolle Mosaik ist die große Leistung der Herausgeberin Barbara Wiedemann, die schon so viele Publikationen zu Paul Celan verantwortet hat.” – Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau
Paul Celan
“Etwas ganz und gar Persönliches”
Briefe 1934-1970
Herausgegeben und kommentiert von Barbara Wiedemann
Deutschsprachig
Leinen
Literatur
Suhrkamp Verlag
1286 Seiten
78,00 €
Erschienen: 14.12.2019
ISBN: 978-3-518-42888-7
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Paul Celan
Briefe 1934-1970
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