Im Krankenhause
Alle Herbste gehn an mir vorüber.
Krank lieg ich im weißen Zimmer,
Tanzen möchte ich wohl lieber.
An die Geigen denk ich immer.
Und es flimmern tausend Lichter.
O, wie bin ich heute schön!
Bunt geschminkte Angesichter
Schnell im Tanz vorüberwehn.
O, die vielen welken Rosen,
Die ich nachts nach Haus getragen,
Die zerdrückt vom vielen Kosen
Morgens auf dem Tische lagen.
An die Mädchen denk ich wieder,
Die wie ich die Liebe machen.
Wenn wir sangen Heimatlieder,
Unter Weinen, unter Lachen.
Und jetzt lieg ich ganz verlassen
In dem stillen weißen Raum.
O, ihr Schwestern von den Gassen,
Kommt zu mir des Nachts im Traum!
Emmy Hennings
(1885 – 1948)
Im Krankenhause
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Dromen
Zij laat haar adem op en neer en hen
de wereld dromen. Past daarin met
grage handen bloemetjesjaponnen.
Hij kucht, verlegt zijn hart naar rechts
en voelt het spinnen van hun rosse kater.
Zij ligt nabij aan verre kusten naar de zon
te lonken. Ze slapen samen, delen leven
en verworven smart. Op kastjes troost
van foto’s in hun zilveren ovalen. Ze
wuiven naar elkaar met dichte ogen,
vingers verstrengeld. De wekker tikt
geruchten stil als dode torretjes.
Bert Bevers
Dromen
Uit: Onaangepaste tijden, Zinderend, Bergen op Zoom, 2006
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