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De bekende neuroloog en schrijver Oliver Sacks is op 30 augustus overleden in New York. Sacks maakte begin dit jaar bekend dat hij al geruime tijd ziek was. Hij leed aan kanker.
Oliver Sacks is een van ’s werelds populairste schrijvers over neurologische onderwerpen. Een van zijn bekendste boeken is The Man Who Mistook His Wife for a Hat (1985), waarin hij bijzondere neurologische afwijkingen beschreef. Zijn boek Awakenings (1973) werd in 1990 verfilmd, met Robin Williams als Oliver Sacks. Awakenings gaat over de tientallen overlevenden van de grote slaapziekte-epidemie in de jaren twintig, die Sacks aantrof in het Beth Abraham Hospital in de Bronx. Na een experimentele behandeling met L-dopa ‘ontwaken’ zijn patiënten uit hun lethargie. Sacks besluit om zijn bevindingen te publiceren als een verzameling gevalstudies. Zijn boek Awakenings zou ook over de hele wereld bekend worden.
Bibliografie
1970 Migraine – Migraine
1973 Awakenings – Ontwaken in verbijstering
1984 A leg to stand on – Een been om op te staan
1985 The man who mistook his wife for a hat – De man die zijn vrouw voor een hoed hield
1989 Seeing voices – Stemmen zien: reis naar de wereld van de doven
1995 Anthropologist on Mars – Een antropoloog op Mars
1997 The island of the colorblind – Het eiland der kleurenblinden
2001 Uncle Tungsten: memories of a chemical boyhood – Oom Wolfraam en mijn chemische jeugd
2002 Oaxaca journal – Mexicaans dagboek
2007 Musicophilia – Musicofilia
Oliver Wolf Sacks (Londen, 9 juli 1933 – New York, 30 augustus 2015)
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Percy Bysshe Shelley
(1792-1822)
Ozymandias of Egypt
I met a traveller from an antique land
Who said: Two vast and trunkless legs of stone
Stand in the desert… Near them, on the sand,
Half sunk, a shatter’d visage lies, whose frown,
And wrinkled lip, and sneer of cold command,
Tell that its sculptor well those passions read
Which yet survive, stamped on those lifeless things,
The hand that mocked them, and the heart that fed:
And on the pedestal these words appear:
“My name is Ozymandias, king of kings:
Look on my works, ye Mighty, and despair!”
Nothing beside remains. Round the decay
Of that colossal wreck, boundless and bare
The lone and level sands stretch far away.
Percy Bysshe Shelley
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Ernst Stadler
(1883-1914)
Dunkle Fahrt
Die alten Brunnen rauschten wie im Traum
durch fernen Hall vertrauter Abendglocken
und flossen weich ins Dunkel· das den Duft
nachtschwüler Gärten· die ich spät durchwandert·
still atmend trug. Nun tut sich dämmernd auf·
vom schwanken Frühlicht hingetürmt· umwölbt
von Felsenstürzen· purpurtiefen Schluchten·
der letzten Fahrten letzte Ruhestatt:
Mit schwarzem Strom die goldig dunkle Trift.
Die kalten Eisenstufen schreit ich leicht
die leise klirrenden ins Tal· daraus
nicht Rückkehr ist. Nun bette mich
in blauen Schatten blütenloses Land·
traumstarre Flut!
Schonrührt dein schwerer Hauch
mich schauernd an. Schon überweht ein Glanz
mich Trunknen hell wie einer Gottheit Bild
aus blitzendem Gewölk. Schon trübt und wirrt
des Lebens Spiegel fern sich wie ein Traum·
der flatternd zwischen Tag und Dämmer lischt.
1904
Ernst Stadler poetry
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Ernst Stadler
(1883-1914)
Aus der Dämmerung
In Kapellen mit schrägen Gewölben· zerfallnen Verließen
und Scheiben flammrot wie Mohn und wie Perlen grün
und Marmoraltären über verwitterten Fliesen
sah ich die Nächte wie goldne Gewässer verblühn:
der schlaffe Rauch zerstäubt aus geschwungnen Fialen
hing noch wie Nebel schwankend in starrender Luft·
auf Scharlachgewirken die bernsteinschillernden Schalen
schwammen wie Meergrundwunder im bläulichen Duft.
In dämmrigen Nischen die alten süßen Madonnen
lächelten müd und wonnig aus goldrundem Schein.
Rieselnde Träume hielten mich rankend umsponnen·
säuselnde Lieder sangen mich selig ein.
Des wirbelnden Frühlings leise girrendes Locken·
der Sommernächte Duftrausch weckte mich nicht:
Blaß aus Fernen läuteten weiße Glocken . .
Grün aus Kuppeln sickerte goldiges Licht . .
1904
Ernst Stadler poetry
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Ernst Stadler
(1883-1914)
Untergang
Die kupferrote Sonne im Versinken
Hängt zwischen Höhlen scharf gezackter Zweige
In harter Glut der strahlenlosen Neige,
Die feuchte Luft scheint allen Glanz zu trinken.
Die grauen Wolken, aufgeschwellt von Regen,
Mit langen Schleppen, die am Boden schleifen,
Und lau umströmt von schwachen Lilastreifen,
Ergießen dünnes Licht auf allen Wegen.
Nur in der Bäume enggedrängten Gruppen,
Die steil wie Inseln aus den grünen Matten
Des Parkes steigen, lagern dichtre Schatten,
Hinsinkend von den braunen Hügelkuppen.
Ernst Stadler poetry
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Ernst Stadler
(1883-1914)
Mittag
Der Sommermittag lastet auf den weißen
Terrassen und den schlanken Marmortreppen·
die Gitter und die goldnen Kuppeln gleißen·
leis knirscht der Kies. Vom müden Garten schleppen
sich Rosendüfte her· wo längs der Hecken
der schlaffe Wind entschlief in roten Matten·
und geisternd strahlen zwischen Laubverstecken
die Götterbilder über laue Schatten.
Die Efeulauben flimmern. Schwäne wiegen
und spiegeln sich in grundlos grünen Weihern·
und große fremde Sonnenfalter fliegen
traumhaft und schillernd zwischen Düfteschleiern.
1904
Ernst Stadler poetry
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Ernst Stadler
(1883-1914)
Ballhaus
Farbe prallt in Farbe wie die Strahlen von Fontänen,
die ihr Feuer ineinanderschießen,
Im Geflitter hochgeraffter Röcke
und dem Bausch der bunten Sommerblusen.
Rings von allen Wänden, hundertfältig
Ausgeteilt, strömt Licht.
Die Flammen, die sich zuckend in den Wirbel gießen,
Stehen, höher, eingesammelt,
in den goldgefaßten Spiegeln, fremd und hinterhältig,
Wie erstarrt und Regung doch in grenzenlose Tiefen
weiterleitend, Leben, abgelöst und fern
und wieder eins und einig mit den Paaren,
Die im Bann der immer gleichen Melodien,
engverschmiegt, mit losgelassnen Gliedern schreitend,
Durcheinanderquirlen: Frauen, die geschminkten
Wangen rot behaucht, mit halb gelösten Haaren,
Taumelnd, nur die Augen ganz im Grund ein
wenig matt, die in das Dunkel leerer Stunden laden,
Während ihre Körper sich im Takt
unkeuscher Gesten ineinanderneigen,
Ernsthaft und voll Andacht:
und sie tanzen, gläubig blickend, die Balladen
Müd gebrannter Herzen, lüstern und verspielt,
und vom Geplärr der Geigen
Wie von einer zähen lauen Flut umschwemmt.
Zuweilen kreischt ein Schrei.
Ein Lachen gellt. Die Schwebe,
In der die Paare, unsichtbar gehalten,
schaukeln, schwankt.
Doch immer, wie in traumhaft irrem Schwung
Schnurrt der Rhythmus weiter
durch den überhitzten Saal …
Daß nur kein Windzug jetzt
die roten Samtportieren hebe,
Hinter denen schon der Morgen wartet,
grau, hager, fahl …
bereit, in kaltem Sprung,
Die Brüstung übergreifend, ins Parkett zu gleiten,
daß die heißgetanzten Reihen jählings stocken,
Traum und Tanz zerbricht,
Und während noch die Walzerweise
sinnlos leiernd weitertönt,
Tag einströmt und die dicke Luft von Schweiß,
Parfum und umgegossnem Wein zerreißt,
und durch das harte Licht,
Fernher rollend, ehern, stark und klar,
das Arbeitslied der großen Stadt
durch plötzlich aufgerissene Fenster dröhnt.
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Ernst Stadler
(1883-1914)
Was waren Frauen anders dir als Spiel . . .
Was waren Frauen anders dir als Spiel,
Der du dich bettetest in soviel Liebesstunden:
Du hast nie andres als ein Stück von dir gefunden,
Und niemals fand dein Suchen sich das Ziel.
Du strebtest, dich im Hellen zu befreien,
Und wolltest untergeh’n in wolkig trüber Flut –
Und lagst nur hilflos angeschmiedet in den Reihen
Der Schmachtenden, gekettet an dein Blut.
Du stiegst, dein Leben höher aufzutürmen,
In fremde Seelen, wenn dich eigne Kraft verließ,
Und sahst erschauernd deinen Dämon dich umstürmen,
Wenn deinen dünnen Traum der Tag durchstieß.
Ernst Stadler poetry
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Ernst Stadler
(1883-1914)
Linda
Du griffst nach Glück.
Es schmolz wie Flocken Schnees,
die du in aufgehobnen Händen eingefangen.
Frost fiel auf dich. Du hast Decken
über dein rot strömendes Herz gehangen.
Traumstarre kam und füllte alle Mulden deiner Seele
wie Gewässer aus entsperrten Wehren –
Nun fühlst du Wüsten um dich wachsen,
die dein wehes Blut verzehren.
Nun siehst du dich, mit nachtgebundnen Augen,
wie im Schlaf, durch tote Gassen schreiten
Und Schicksal, spukhaft nah und unerreichbar,
dir vorübergleiten.
Wach auf! Gespenster suchen dich!
Sieh: über dir wölbt sich südlicher Mittagshimmel,
buntgefleckt, goldtief und klar!
Sieh: der Meerwind deiner Kindheit weht immer noch
über dein aufgelockertes schwarzes Haar!
Sieh: deine schlaf betäubten Augen sind
ganz getränkt und vollgesogen
Mit Glück der Welt, das sie in frühen Klostertagen
dürstend auf sich hergezogen.
Und jeder Hauch,
der dein erwachend Blut dereinst bewegt,
Ward nun zum festen Pulsschlag,
der dein Wesen nährt und trägt.
Tanz bäumt sich in deinen Gliedern
und wartet, aufgereckt,
Daß deines Herzens Cymbelschlagen
seine Lust erweckt.
Deines Lebens Stimme steigt,
morgendlich überschwellend wie Lerchenschlag,
Über das Frühlingsland,
das lauter und jung erglänzt wie am ersten Tag.
Vor deiner Schwelle wartet alles Wunder
und will zu dir herein –
Schüttle die Nacht von dir!
Sei du! Und du wirst stark und selig sein.
Ernst Stadler poetry
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Ernst Stadler
(1883-1914)
Pans Trauer
Die dunkle Trauer, die um aller Dinge Stirnen todessüchtig wittert,
Hebt sachte deiner Flöte Klingen auf, das mittäglich im braunen Haideröhricht zittert.
Die Schwermut aller Blumen, aller Gräser, Steine, Schilfe, Bäume stummes Klagen
Saugt es in sich und will sie demutsvoll in blaue Sommerhimmel tragen.
Die Müdigkeit der Stunden, wenn der Tag durch gelbe Dämmernebel raucht,
Heimströmend alles Licht im mütterlichen Schoß der Nacht sich untertaucht,
Verlorne Wehmut kleiner Lieder, die ein Mädchen tanzend sich auf Sommerwiesen singt,
Glockengeläut, das heimwehrauschend über sonnenrote Abendhügel dringt,
Die große Traurigkeit des Meers, das sich an grauer Küsten Damm die Brust zerschlägt
Und auf gebeugtem Rücken endlos die Vergänglichkeit vom Sommer in den jungen Frühling trägt –
Sinkt in dein Spiel, schwermütig helle Blüte, die in dunkle Brunnen glitt . . .
Und alle stummen Dinge sprechen leise glühend ihrer Seelen wehste Litaneien mit.
Du aber lächelst, lächelst . . Deine Augen beugen sich vergessen, weltenweit entrückt
Über die Tiefen, draus dein Rohr die große Wunderblume pflückt.
1911
Ernst Stadler poetry
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Ernst Stadler
(1883-1914)
Beata Beatrix
D. G. R.
Dämmerläuten schüttet in den veilchenblauen Abend
weiße Blütenflocken. Kleine Flocken
blank wie Muschelperlen rieseln· tanzen·
schwärmen weich wie dünne blasse Daunen·
wirbelnd· wölkend. Schwere Blütenbäume
streuen goldne Garben. Wilde Gärten
tragen mich in blaue Wundernächte·
große wilde Gärten. Tiefe Beete
schwanken brennend auf· wie Traumgewässer
still und spiegelnd. Silberkähne heben
mich von braunen Uferwiesen
in das Leuchten. Über Scharlachfluten
dunklen Mohns· der rot in Flammensäulen
züngelt· treibt der Nachen. Bleiche Lilien
tropfen schillernd drüberhin wie Wellen.
Düfte aus kristallnen Nächten tauchend·
schlingen wirr und hängen sich ins Haar·
und sie locken . . leise· leise . .
und die grünen klaren Tiefen flimmern . .
Purpurstrahlen schießen . . leise sink ich . .
süß umfängt mich müder Laut von Geigen . .
schwingt· sinkt· gleitende Paläste
funkeln fern. Licht stürzt
über mich. Weit· grün
schwebt ein Glänzen .
1904
Ernst Stadler poetry
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Nick J. Swarth
luizig lenteliedje
Langs de ringbanen gaan de luiken open.
Hoera, er loopt weer tuig over straat.
Naar buiten met de hond, tijd om te lijnen.
Ik wil dat dit lied klinkt als een generaal pardon,
een hoera voor ‘skaeve huse’ en nieuwe pleinen,
voor sneeuwklok, hazelaar en gladiool.
Hoera voor nota en bestemmingsplan.
Hoera voor vuile handen maken, van de hoogste
verdieping naar beneden braken.
Leve de architect, leve de doorgewinterde bouwer
en de planoloog.
Stort je zaad in X-burgs aarde, klaar het karwei
dat niemand klaarde.
Zet de oudjes op de bus, gratis duurt het langst.
Hoera voor bange burgers, voor de eitjes van de
angst,
voor terroristen, trekvogels en opgehokte kippen.
Hoera voor benavelde lolita’s met bonte Breezers
aan getuite lippen.
O, en niet te vergeten:
Eén maal big mac menu, twee maal big mac
Eén maal mac chicken, negen maal nuggets
Eén maal happy meal kip en vier maal mayo
a.u.b.
Nick J. Swarth
lousy spring song
Along the ring roads the shutters are opening.
Hurrah, there are yobbo’s in the streets once more.
Walk the dog, time to ration our fare.
I want this song to sound like a general pardon,
a hurrah for ‘skaeve huse’ and new squares,
for snowdrop, hazel and gladiola.
Hurrah to invoice and zoning plan.
Hurrah to getting one’s hands dirty, puking down
from the topmost floor.
Long live the architect, long live the seasoned builder
and the town planner.
Sow your seed in X-burg’s soil, take to task
what nobody graced with toil.
Help the OAPs onto the bus – free rides last longest.
Hurrah to frightened citizens, to the eggs of fear,
to terrorists, migrant birds and cooped up chickens.
Hurrah to belly buttoned lolitas holding neon alcopops
to pouting lips.
Oh, and lest I forget:
One big mac meal, two big macs
One mac chicken meal, nine nuggets
One chicken happy meal and four sachets of ketchup
please
Translation: Willem Groenewegen
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