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SIbylla Schwarz

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Sibylla SCHWARZ: Ach, Amor, nimb dein schwäres Joch von mir

 

Sibylla Schwarz
Ach, Amor, nimb dein schwäres Joch von mir

Ach, Amor, nimb dein schwäres Joch von mir,
kans müglich seyn, nimb wegk die Liebes Plagen,
dein Joch ist schwer, drümb kan ichs nicht mehr tragen,
du bist zu süß, drümb klag ich über dir.
Nimb wegk die Last, sie unterdruckt mich schier:
was sol ich doch vohn deinen Pillen sagen,
die bitter sind, und doch mir wohl behagen?
Ich steh und geh im Zweiffel für und für:
wo sol ich hin? Im fall ich bin allein
so denck ich nuhr: Ach möcht ich bey Ihr seyn!
bin ich bey Ihr, so steht mir vohr das Scheiden;
liebt sie mich dan, das ich so sehr begehr,
so ist mir doch die Süßigkeit zu schwär;
Ich will den Tod wohl für die Liebe leiden.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Ach, Amor, nimb dein schwäres Joch von mir
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Sibylla Schwarz: Alß sie ein Poëtischer Geist tribe

Sibylla Schwarz
Alß sie ein Poëtischer Geist tribe

Ich, der ich sonsten pflag von schlechten Dingen schreiben,
bin gänzlich umgekehrt, nun muß mein Lob wohl bleiben,
und grünen wie ein Zweig, iezt wil ich meinen Sinn,
von dem, das niedrig ist, biß in die Wolcken ziehn.
Die Göttin Fama wil mir selber Flügel geben,
die immer für und für am helle n Himmel kleben,
und wo der Venus Sohn hinfüro schiessen wil
nach mir, so raht ich, daß er in die Wolcken Ziel.
Da soll mein Ball=Plaz seyn, da soll das Glüder fliegen,
wie Spreu das brennen muß, und allzeit unten ligen.
Die Clio bindet mir schon selbst die Lohrbeer=Kron,
die Ewig grünen wird / nun soll die Kunst den Lohn
erlangen, recht; So muß ein freyer Sinn bekleiben;
nuhn, ich will immer auch bey meinen Worten bleiben,
und steigen mit dem Sinn des Himmels Leiter an,
ein jeder sey bereit, daß er mir folgen kan.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Alß sie ein Poëtischer Geist tribe
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Sibylla Schwarz: Am liebsten bey der Liebsten

Sibylla Schwarz
Am liebsten bey der Liebsten
(Zu Upatell, auff der Insel Riga gemacht)

Schawt doch, wie lustig Leben
das auff den Dörffern ist?
Ich will die Stadt wohl geben
dem, der sie außerkießt.
Schawt, wie die Bluhmen stehen,
wie lieblich sie doch sind,
und fast im Haus auffgehen,
schawt, wie man Obst hier findt.
Hört, hört doch einmahl singen
die lieben Vögelein,
last ewre Laut erklingen,
und stimmet mit ihn ein.
Fühlt ihr der Sonnen Strahlen
in ewern Häusern nicht?
hier läst sie auff uns fallen
fast doppelt heisses Licht.
Schmeckt kecklich diese Früchte,
die hier beyn Bauren seyn etc.
Seht, wie die Kühe weiden!
und auch der Schaffen Schar,
ich will die Stadt wohl meiden,
so bin ich auß Gefahr.
So schreckt mich die Posaune,
das Spiel der Schwerdter nicht,
die grausame Kartaune
kompt nie mir ins Gesicht.
Ja, alles was ich finde
in Dörffern weit und breit,
der Hirsch, das Schaff, das Rinde,
der Wälder Zierligkeit,
Das ist weit vohrzuziehen
den Sachen in der Stadt,
da man sich muß bemühen
und wirds doch niemahl satt.
Was sag ich? Nach dem allen
frag ich nicht sonders vihl;
mir soll die Stadt gefallen,
dieweil ich gerne will
Die Lust im Grünen lassen,
mein Lieb, mein eigen Ich
ist hier nicht ümbzufassen,
die ich lieb inniglich.
Ist hier auff grühner Awen,
und bey der Schaffen Schaar
kein einig mahl zu schawen,
drümb hat eß hier Gefahr.
Ich will die Stadt nicht meiden,
Ich hab sie außerkiest;
kanst du dein Lieb nicht leiden,
so sey nicht, wo sie ist.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Am liebsten bey der Liebsten
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Sibylla SCHWARZ: Die Lieb ist blind, und gleichwohl kan sie sehen

Sibylla Schwarz
Die Lieb ist blind, und gleichwohl kan sie sehen

Die Lieb ist blind, und gleichwohl kan sie sehen,
hat ein Gesicht, und ist doch stahrenblind,
sie nennt sich groß, und ist ein kleines Kind,
ist wohl zu Fuß, und kan dannoch nicht gehen.

Doch diss muß man auff ander’ art verstehen:
sie kan nicht sehn, weil ihr Verstand zerrint,
und weil das Aug des Herzens ihr verschwindt,
so siht sie selbst nicht, was ihr ist geschehen.

Das, was sie liebt, hat keinen Mangel nicht,
wie wohl ihm mehr, als andern, offt gebricht.

Das, was sie liebt, kan ohn Gebrechen leben;
doch weil man hier ohn Fehler nichtes find,
so schließ ich fort: Die Lieb ist sehend blind:
sie siht selbst nicht, und kans Gesichte geben.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Die Lieb ist blind, und gleichwohl kan sie sehen
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Sibylla SCHWARZ: Ein Christliches Sterblied

Sibylla Schwarz
Ein Christliches Sterblied

Wiltu noch nicht Augen kriegen,
O du gantz verbößte Welt,
Da du doch siehst niederliegen
Manchen außgeübten Helt,
Da du doch offt siehst begraben,
Die es nicht gemeinet haben!

Wie lang wiltu Wollust treiben?
Wielang, meinstu, hastu Zeit?
In der krancken Welt zu bleiben?
Wielang liebstu Uppigkeit?
Da doch einer nach dem andern
Muß auß disem Leben wandern.

Ey, was hastu fur Gedancken,
Wan da so viel Leichen stehn?
Wan da liegen so viel Krancken,
Die den Todt für Augen sehn?
Wan die Götter dieser Erden
Selber auch begraben werden?

Wirstu dich nicht eh bedencken,
Eh der warme Geist entweicht,
So wirstu dich ewig krencken,
Darümb, weil der Todt uns schleicht
Stündlich nach auff allen Seiten,
Soll man sich dazu bereiten.

Gib mir Gott ein Sehlig Ende,
Führ mich durch des Todes Thal,
Nimb mich fest in deine Hende,
Kürtze mir des Todtes Qual,
Laß mein Hertze nicht verzagen
Für des Todes grimmen Plagen!

Laß mir nach die schweren Sünde,
Gib mir deinen Frewdengeist,
Das ich Ruh der Sehlen finde!
Darüm bitt ich allermeist,
Laß mich auch ja nicht berauben,
Sondern mehr mir meinen Glauben!

Hier mein Gott, hie schlag und plage!
Hier, HERR Jesu, reck undt streck!
Hier hier trenne, brenn undt jage!
Hier reiß, schmeiß, krenck. senck undt schreck!
Laß mich hier die Straffe spüren,
Die mir solte dort gebüren!

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Ein Christliches Sterblied
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Sibylla SCHWARZ: Ach wiltu mich verlassen

Sibylla Schwarz
Ach wiltu mich verlassen

Ach wiltu mich verlassen,
O liebste Galate?
du meinst, die ich nicht seh,
die müß ich auch fort hassen;

Nein, ich lieb solcher massen,
daß ich für dich vergeh,
und schmeltze, wie der Schne,
den Phebus pflegt zu fassen.

Du bist mein Freud und Wonn’
und meines Hertzens Sonn’!

Ach sih’, ich bin ergeben
dem, das du wenig liebst,
und darüm mich betrübst,
dem losen Venus Leben.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Ach wiltu mich verlassen
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Sibylla SCHWARZ: Epigramma

Sibylla Schwarz
Epigramma

Du meinst ich soll dein noch gedencken und dich lieben,
ob du mich schon verläst, ey sey doch nicht so toll,
Ich habe dir ja offt vor disem schon geschrieben:
Daß niemand Eysen, Stein und Klöze lieben soll.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Epigramma
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Sibylla SCHWARZ: Ohne die Liebste ist keine Freude

Sibylla Schwarz
Ohne die Liebste ist keine Freude

Kan die Welt auch wohl bestehen
ohn der Sonnen klahres Liecht?
kan man in der Nacht auch sehen,
wenn da Stern und Mond gebricht?
kan ein Schiffman auch wohl lachen
wenn sein Schiff begündt zu krachen?

Eben wenig kan ich leben,
wenn mir meine Dorile,
nicht ihr klares Liecht wil geben;
Eben wenig ich besteh,
wenn sie nicht mein Schiff regieret,
und durch ihre Freundschafft führet.

Springt ein Rehbock bey der Mutter,
mehr nicht, als er sonsten tuht?
hat ein Pferd bey vollem Futter,
auch nicht einen frischen Muht?
Also kan ich besser leben,
wenn ihr Liecht mir wird gegeben.

Zweyen Herzen, die sich lieben,
ist die allerhöchste Pein,
und das grösseste Betrüben,
wenn sie nicht zusammen sein,
weil sie sonsten nichts gedencken,
alß nur Arm in Arm zu schrenken.

Wie die Ulmen üm den Reben
gleichsam als verliebt sich drehn:
Also wündsch ich auch, mein Leben,
bey dir umgefast zu stehn,
und dir etwas vor zusagen
von den süssen Liebes=Plagen.

Darüm wil ich mich bemühen
auff mein Fretow hinzuziehn,
und mein Leben selbst nicht fliehen,
weil ich sonst erstorben bin,
alß denn wird sie mich erfreuen,
und mir meinen Geist verneuen.

Darüm wil ich gerne lassen
der Tollense Liebligkeit,
wil mein Leben selbst nicht hassen,
weil es nuhr erlaubt die Zeit;
weg mit disen schlechten Auen,
ich wil bald mein Fretow schauen.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Ohne die Liebste ist keine Freude
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Sibylla SCHWARZ: Wie kan der Liebe Joch doch süß und lieblich seyn

Sibylla Schwarz
Wie kan der Liebe Joch doch süß und lieblich seyn

Wie kan der Liebe Joch doch süß und lieblich seyn,
weil manches Herze pflegt vohn ihren Schmertzen sagen,
und über ihre Last, und tieffe Wunden klagen?
wie ist dan süße das, das allen bringet Pein,
das wie ein starckes Gifft die Hertzen nimmet ein,
das manchen Helden würgt, ihr vihl auch heist verzagen?
wie kan uns das alsdan doch Frewd und Lust erjagen?
Nein, nein, der Liebe Tranck ist bitter Wermuhtwein.
Doch gleichwohl ist sie süß, weil vielen wird gegeben,
durch ihre Süßigkeit, ein angenehmes Leben.
Drüm / schließ ich, ist die Lieb ein angenehmes Leid;
(wiewohl eß selten kompt, daß wiedrig’ Eigenschafften
an einem Dinge nuhr zu gleiche können hafften)
die Liebe heisst und ist die süße Bitterkeit.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Wie kan der Liebe Joch doch süß und lieblich seyn
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Sibylla SCHWARZ: Sonnet

 

Sibylla Schwarz
Sonnet
(Daphne aus der Schäfererzählung: Faunus)

Hier hab ich nun mein sehnliches Verlangen:
hier liegt mein Lieb, hier ligt mein ander ich:
hier giebt das Glück sich selbst gefangen mich:
hier mag ich nun mein Lieb vielmahl umfangen:
hier mag ich nun auch küssen seine Wangen:
Cupido hört mein Klagen inniglich,
und wil nun auch so hülffreich zeigen sich;
Nun mag ich wohl mit meinem Glücke prangen;
die Venus zeigt mir iezt ein guhtes Ziel,
ich wil nur selbst, nicht was ich gerne wil;
O Blödigkeit, du must nur von mir weichen!
weil du hir bist, wärt meine grosse Pein;
Wer lieben wil, mus nicht so blöde seyn,
sonst kan er nicht der Liebe Lohn erreichen.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Sonnet
(Daphne aus der Schäfererzählung: Faunus)
(Blödigkeit bedeutet Schüchternheit)
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Sibylla SCHWARZ: Auß dem Lied vohn der beständigen Liebe

Sibylla Schwarz
Auß dem Lied vohn der beständigen Liebe

Wol dem, der also ist verliebet,
daß seine Liebe nimmer weicht!
Wer sich der Wanckelmuht ergiebet,
der ist eß, der dem Mond sich gleicht.
Der Neidt, der sonst die Liebe bricht,
der bricht doch meine Liebe nicht.

Soll mich dan nuhn der Neidt betrügen,
mich der kein Tod abschrecken kan?
soll mich die Welt mit ihrem Liegen
izt führen eine frembde Bahn?
Der Neidt, der sonst die Liebe bricht,
der bricht doch meine Liebe nicht.

Das ist eß, das wir armen klagen:
Wan einer sich ein Ziel erkießt,
so bald wil ihn der Neidt verjagen,
der aller Liebe Schewsahl ist:
Der Neid der sonst die Liebe bricht,
der bricht doch meine Liebe nicht.

Will nuhn der Neid das Brodt mir nehmen,
und denckt mich damit abzuziehn,
was will ich mich doch darümb grähmen,
die Lieb ernehrt mich immer hin;
Der Neidt der sonst die Liebe bricht,
der bricht doch meine Liebe nicht.

Will mich der Neidt in grünen Zeiten,
da meine Jugend Blumen trägt,
schon in Verzweiflungs Banden leiten,
eh ich mit Reiff und Schnee bedeckt?
Der Neidt, der sonst die Liebe bricht,
der bricht doch meine Liebe nicht.

Bin ich der ärmste zwahr im Lande,
bin ich zwahr der, dem Geld gebricht,
so nehm ich Armuht für die Schande,
die Armuht tuht der Liebe nicht:
der Neid, der sonst die Liebe bricht,
der bricht doch meine Liebe nicht.

Wan mir nuhr gibt mein Liecht, mein Leben
die Hand voll Lieb und trewer Gunst,
wil ich doch nicht dis kleine geben
ümb aller Welt Gelt, Guht und Kunst:
der Neidt, der sonst die Liebe bricht,
der bricht doch meine Liebe nicht.

Hiemit wil ich die Seuffzer enden;
Gelück, ich geb dir guhte Nacht
du magst dich links und rechts ümbwenden,
Ich bin der, der des Glückes lacht,
und vohn der Liebe lass ich nicht,
biß daß der Tod sie selber bricht.

Sibylla Schwarz (1621 – 1638)
Gedicht: Auß dem Lied vohn der beständigen Liebe
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SIBYLLA SCHWARZ: CLORIS

SCHWARZ_SIBYLLE

Sibylla Schwarz
(1621 – 1638)

Cloris

Cloris
deine rohte Wangen
deiner Augen helles Licht
und dein Purpurangesicht
hält mich nuhn nicht mehr gefangen.

Ich kan nicht mehr an dir hangen
weil du dich erbarmest nicht
ob mir schon mein Hertze bricht;
deiner schnöden Hoffart Prangen

und dein hönisches Gemüht
krencket mir mein jung Geblüht

daß ich dich wil gerne meiden
wan mich meine Galate
die mir macht dis süße Weh
wil in ihren Diensten leiden.

Sibylla Schwarz poetry
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