Hans Leybold: Der Tod des Menschen
Hans Leybold
(1892-1914)
Der Tod des Menschen
Er hatte auf einmal kein Gesicht mehr.
Wo das sonst war, war nun eine weiße Fläche.
Seine Augen waren hinter die Schädelwand gerutscht.
Die Hände lagen unter seinen Füßen: man wusste
nicht, wie sie dorthin gekommen waren.
Seine Stimme war unter den Tisch gefallen; hatte
dort gescheppert, wie ein Tonteller; und war
dann plötzlich zerbrochen, mit einem letzten Klang.
Eine unvermutete Zigarre rauchte sich selbst auf.
Blies blaue Dünste.
Die krochen schweigsam in die getilgten Nasenlöcher des Menschen.
Da bissen sie sich fest; kratzten unnervige Wände. – –
Des Menschen Seele aber stolperte schon in paradiesischen Feldern.
Keine Windmühle störte seine nichterhoffte Aussicht.
Der Blick war weit und groß und grün.
Insekten tanzten golden.
Äcker brannten.
Hans Leybold poetry
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