Hans Leybold: Traum der Sehnsucht
Hans Leybold
(1892-1914)
Traum der Sehnsucht
Wie oft hab ich meine Arme ausgebreitet
In der Nacht
Und hab gelegen
Und hab gewacht
Und hab gewartet auf dich …
Du musstest einmal kommen,
Und du kamst!
Du musstest kommen
Und du nahmst
All dies einsamgraue, öde Elend fort …
Du kamst wie ein Rosenhauch
In den Raum
Und knietest an meinem Bette –
Mir war’s wie ein Traum …
Und meine Arme schlossen sich
Sanft um deine gebeugte Gestalt.
Ich küsste Stirn dir und Haar,
Wieder und wieder … und mir war,
Als entzöge dich mir eine sanfte Gewalt …
Wo bliebst du … wo …?
Hart und roh
Schlägt mein Kopf an den Boden –!
Hans Leybold poetry
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