Barbara Zoeke: Die Stunde der Spezialisten
1940 ist Max Koenig Professor für Kunstgeschichte. Ein vererbtes Nervenleiden reißt ihn aus seinem beruflichen Leben und fort von seiner italienischen Frau und der kleinen Tochter. Er kommt in eine Heilanstalt nach Berlin Wittenau.
Trotz seiner Hinfälligkeit wird er zum Mittelpunkt einer kleinen Gruppe: einem Schizophrenen, der eine Litanei auf die Farbe »Schwarz« komponiert, einer jungen Pianistin, einer zierlichen Alzheimer frau und schließlich Oscar, einem Jungen mit Trisomie 21. Der Alltag auf der Station und die rassenhygienischen Kommentare der medizinischen »Spezialisten« werden nur durch kleine Freuden, wie die gelegentlichen Besuche von Frau und Schwägerin, erträglich. Als die Patienten erfasst und klassifiziert werden, schließt sich die kleine Gruppe noch enger zusammen.
Alle hoffen darauf, sich nach dem Krieg im Traumland Italien wiederzufinden. Doch Max Koenig und Oscar werden verlegt und ihren Angehörigen entzogen. Töten wird sie Dr. Friedel Lerbe, Mediziner und SSMann. Als Leiter einer Tötungsanstalt führt er das NS »Euthanasie« Programm mit bürokratischer Präzision aus – jedes Detail des Ablaufs wird von ihm kontrolliert.
Ein ganzer Stab von »Pflegern«, Sekretärinnen, Technikern und Leichen brennern steht diesem »Spezialisten« bei seinem Handwerk zur Seite.
Barbara Zoeke wuchs im thüringischen Vogtland auf und studierte in Köln und Münster Psychologie. Sie ist habilitierte Psychologin und Schriftstellerin.
Barbara Zoeke lebt seit 2008 in Berlin.
Barbara Zoeke
Die Stunde der Spezialisten
Roman
Ca. 300 Seiten
Originalausgabe, nummeriert und limitiert
Gestaltung: Lars Henkel.
Kunstvolle Collage für Cover, Bezug, Vor- und Nachsatzpapier.
Fadenheftung, Lesebändchen.
September 2017
Band 393
€ 42
ISBN 9783847703938
DIE ANDERE BIBLIOTHEK 2017/18
Empathisch und erschütternd klar: In Barbara Zoekes Roman kommen Opfer und Täter eines der verdrängten Verbrechen der Nationalsozialisten zu Wort
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