Gerhard Moerner: Nacht im Schützengraben
Nacht im Schützengraben
Tief will sich der Himmel neigen,
Schwer von seiner Sternenlast.
Runde Leuchtraketen steigen
Auf zu seinem Blaudamast.
Rückwärts ist mein Kopf geglitten
Auf den Sand der Schulterwehr
Und mir ist, als wär ich mitten
In dem weißen Silbermeer.
Schüsse fallen, Rufe kommen,
Meine Hand kühlt kühlen Wind,
Und ich weiß kaum, traumbenommen,
Noch, was Stern, was Augen sind.
Gerhard Moerner
(1894-1917)
Aus: „Aus dem Felde“. Gedichte.
Kugelverlag, Hamburg 1917.
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