Theodor Fontane: Das Fischermädchen
Theodor Fontane
(1819–1898)
Das Fischermädchen
Steht auf sand’gem Dünenrücken
Eine Fischerhütt’ am Strand;
Abendrot und Netze schmücken
Wunderlich die Giebelwand.
Drinnen spinnt und schnurrt das Rädchen,
Blaß der Mond ins Fenster scheint,
Still am Herd das Fischermädchen
Denkt des letzten Sturms und – weint.
Und es klagen ihre Tränen:
»Weit der Himmel, tief die See,
Doch noch weiter geht mein Sehnen,
Und noch tiefer ist mein Weh.«
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